Bürgerstiftung Lautertal
Lärmfeuer und Feuerbräuche

 

Ein Lärmfeuer auf der Raidelbacher Höhe weithin sichtbar, wie es altersher sein musste, damit sich die Bewohner gut warnen konnten. Besucher fahren die B47 bis zum Ortsteil Lautertal-Gadernheim und biegen an der Volksbank auf die Raidelbacher Straße ab. Der Weg zum Lärmfeuer ist dann ausgeschildert.

Die Bürgerstiftung Lautertal möchte die alte Tradition der Feuerbräuche und Lärmfeuer wieder auferstehen lassen.. Auf der Raidelbacher Höhe, dort wo der Wanderweg vom Hohenstein auf die Raidelbacher-Straße stößt, wird am 24.03.2007 um 20.00 Uhr ein großes Lärmfeuer angezündet. Mit dabei ist auch die Gadernheimer Feuerwehr die für den notwendigen Schutz sorgen wird. Das Feuer wird einen Durchmesser von 1,50 Meter und eine Höhe von mindestens 2 Metern erreichen. Um das Feuer herum ist ein Schutzbereich mit einem Ring aus Fackel abgesichert. So können Besucher unbeschwert und in sicherem Abstand das riesige Feuer genießen.

Aber wie kam es zu diesen Lärmfeuern? Stellen wir uns vor, wir befinden uns im Jahre 0 im Odenwald mit seinen unendlichen Wäldern. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt und auch in Germanien versuchen sie Fuß zu fassen. Doch die Germanen zeigen den Eindringlingen die Zähne und zwingen die Römer zu etwas, für die damalige Zeit Unerhörtem, dem Bau eines Grenzwalles. So oder so ähnlich könnte es wohl einem in unserer Zeit populären Comicstrip entnommen worden sein. Doch nicht nur in Gallien, sondern auch in Germanien gab es unbesiegbare Krieger, denen nur ab und zu mal das Schlimmste drohte, was man (Frau) sich in dieser Zeit vorstellen konnte, nämlich, dass ihnen der Himmel auf den Kopf zu fallen drohte.

Was aber tun, wenn Gefahr drohte, wie haben sich Menschen in früheren Zeiten ohne moderne Kommunikationsmittel schnell Informationen zukommen lassen? Zum Beispiel bei einem drohenden Überfall, wie kam es, dass immer die mutigen Krieger zur rechten Zeit am rechten Ort waren? Nun, um sich untereinander zu warnen benutzten die Besatzungen der Wachtürme und Kastelle Feuerzeichen. Diese Art der Verständigung durch Feuersignale war im ganzen Römischen Reich bekannt. Sogenannte Lärmfeuer haben sich auch nach dem Rückzug der Römer weiter als Kommunikationsmittel erhalten. Die höchsten Berge des Odenwaldes waren durch ein Netz von Signalstationen verbunden, die es ermöglichten, wichtige Nachrichten in kurzer Zeit von einem Ende des Gebirges bis zum anderen zu übermitteln. Ob es wirklich die Nachfahren römischer Signalfeuer waren, lässt sich nicht mehr genau feststellen, kann aber angenommen werden. Ebenso wenig lässt sich die Frage beantworten, ob die Odenwälder Signallinie einen Teil eines großen Nachrichtennetzes bildete, welches das Rheingebiet mit dem Innern Deutschlands verband. Jedenfalls bildeten sie spätestens während des 30jährigen Krieges eine große Verteidigungsanlage, die das Gebirge und die vorgelagerte Rhein- und Mainebene umspannte und zur Alarmierung der Bevölkerung beim Anmarsch feindlicher Truppen diente.

Für alle, die mehr über Lärmfeuer und Feuerbräuche wissen wollen, bietet der Kleinkunst Verein DoGuggschde eine Wanderung zum Lärmfeuer auf der Raidelbacher Höhe. Geschichtsinteressierte können hier die umfangreichen Hintergründe erfahren. Die Wanderer treffen sich auf dem Hohenstein und wandern dann unter der Führung von Thomas Maul und Ulrike Reiser zur Raidelbacher-Höhe. Dabei erfahren sie vieles über die Bräuche rund um das Feuer und die Lärmfeuer im Speziellen. Und es wäre natürlich nicht der Kleinkunstverein, wäre da nicht auch ein Überfall, dem die Gruppe unterwegs auf die Spur kommt. Sofort werden da die Fackel angebrannt und hoch zum Holzhaufen gebracht. Dort wird die Feuerwache benachrichtigt, die dann alsbald den großen Haufen in Brand setzt. Nach alten Bräuchen wird der Haufen nicht einfach entzündet. Früher zeigte die Dorfjugend ihre Künste im Werfen von brennenden Holzstücken, bevor der Haufen brennen durfte. Feuerspucker werden diese Aufgabe übernehmen und in einem kleinen Rahmenprogramm ihre Künste unterstützt von Jongleuren darbieten. Daher wird der riesige Holzhaufen auch nicht angesteckt, sondern angespuckt.

Natürlich gibt es dazu noch ein paar kleine Überraschungen rund um den brennenden Haufen, so dass man sich dort die Zeit gut vertreiben kann. Für Essen und Trinken ist in historischem Rahmen gesorgt. Das Lärmfeuer wird gegen 20.00 Uhr entzündet. Besucher fahren über die B47 bis Gadernheim. An der Volksbank biegen Sie auf die Raidelbacher Straße ab. Der Weg zum Lärmfeuer ist ausgeschildert.

Wer an der Fackelwanderung teilnehmen möchte, kann sich unter 0173/6656975 bei Ulrike Reiser anmelden. Die Wanderung beginnt um 19.00 Uhr am Hofgut Hohenstein und kostet 5,00 Euro für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren.


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